Heimatverein Angelbachtal e.V.
Elisabeth Kern Waechter
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„Wir haben Gemeindegeschichte geschrieben“
„Angelbachtaler Heimatgeschichte(n)“ rund um USA-Reise des Gemeinderates auf den Spuren Friedrich Heckers
Angelbachtal. (abc) Mit „Friedrich Hecker – Ein Leben in zwei Welten“ stand am Samstagabend der berühmteste und möglicherweise bald auch namensgebende Sohn der Heckergemeinde im Mittelpunkt der jüngsten Ausgabe der „Angelbachtaler Heimatgeschichte(n)“. Der Heimatverein hatte erneut in die Sonnenberghalle geladen, wo zunächst dessen neue Vorsitzende Elisabeth Kern-Waechter das erfreulich zahlreiche Publikum begrüßte. „Wir werden mitgenommen auf eine Reise in den Mittleren Westen der USA, wo Friedrich Hecker den zweiten Teil seines Lebens verbrachte“, erklärte sie, ehe mit Joachim Dencker ein weiteres Vorstandsmitglied der Gastgeber ein Auftaktreferat hielt.
Angefangen bei der Geburt der späteren Galionsfigur der Badischen Revolution von 1848, die 1811 als Sohn des königlich bayerischen Hofrats und hiesigen Rentamtmanns der Freiherren von Venningen, Josef Hecker, im Schatten des Schlosses Eichtersheim zur Welt gekommen war. Sowohl Friedrich Heckers Leben in Baden, als auch jenes in den USA, wohin er nach dem Scheitern der Revolution über die Schweiz und Frankreich hatte emigrieren müssen, wurden ausführlich beschrieben.
Bürgermeister Frank Werner leitete anschließend zu der unlängst unternommenen Reise etlicher Gemeindevertreter auf den Spuren Heckers in die USA über. Die konkrete Idee hierzu entstand dem Gemeindeoberhaupt zufolge vor zweieinhalb Jahren im Sommer 2023, als anlässlich 175 Jahren Badische Revolution einige Nachfahren Heckers unter anderem dessen Geburtsort besucht hatten. Nach vorherigen Stippvisiten 1998 und 2011 war nun endlich ein Gegenbesuch fällig, der in Person etlicher Gemeinderäte und nicht zuletzt auch des Bürgermeisters selbst im September 2025 erfolgte. In den Vereinigten Staaten wurde die deutsche Delegation begeistert empfangen, war aber selbst ebenso begeistert: „Erstens haben wir unglaublich viel über Friedrich Heckers Wirken in seiner zweiten Heimat, den USA, kennen gelernt. Wir haben eine Menge von Detailinformationen erhalten, die man allenfalls in Büchern zusammentragen könnte. So viel Neues erfahren haben wir über Friedrich Hecker, über die deutschen Auswanderer und deren herausragend positive Rolle für die amerikanische Geschichte“, gab Werner im Nachhinein an. Weiterhin gab er an, „ganz offiziell eine Partnerschaft mit der Familie Hecker begründet“ zu haben, was in Zukunft wohl weitere Besuche und Gegenbesuche nach sich ziehen wird. „So war für unsere Gemeinde diese Delegationsreise ein wirklich herausragender Erfolg und eine Initiatlzündung für die Zukunft“, resümierte der Bürgermeister. Und wenn ein jüngst gestellter Antrag Angelbachtals, künftig „Heckergemeinde“ genannt zu werden, bewilligt wird, ist dies auch nach außen erkennbar. „Angelbachtal ist Ort der deutschen Demokratiegeschichte. Das sollten und das müssen wir herausstellen, ohne die anderen Seiten der deutschen Geschichte zu vergessen“, erläuterte Werner und bekannte abschließend: „Diese Reise war einzigartig. Wir haben Gemeindegeschichte geschrieben.“
Etliche Details hieraus bekam das Publikum anschließend während einer Bildpräsentation zu sehen, die durch eine rund 20minütige Pause unterteilt war. Werner und Hauptamtsleiter Diethelm Brecht lieferten insgesamt etwa eine Stunde lang gleichfalls interessante wie amüsante Details der Delegationsreise. Unter anderem durfte das Gremium der Wiedereinweihung eines Hecker-Denkmals in Saint Louis beiwohnen, das 1882, also ein Jahr nach dem Ableben des Namensgebers, errichtet worden war. „Und als es seinerzeit eingeweiht wurde, waren 15000 Leute da“, wies Werner auf Heckers hohen Bekanntheitsgrad schon zu Lebzeiten hin. Ein Interview der Vorsitzenden des Heimatvereins mit den drei Bürgermeister-Stellvertretern Anne Gmelin, Markus Haaß und Lukas Del Monego schloss sich an: Letzterer war unter anderem begeistert davon, „dass so was in Schuss gehalten werden kann“. „Wir müssen dranbleiben und uns das als Vorbild nehmen“, hob Haaß stattdessen hervor, während Gmelin angab, „dass es für uns eine Ehre als Gemeinde“ ist, die Familie Hecker bald wieder im Kraichgau begrüßen zu können. „Uns schwebt ein Hecker-Festakt Ende Juli vor“, verriet der Bürgermeister für den Fall, dass der Antrag für die Zusatzbezeichnung „Heckergemeinde“ genehmigt wird.
Bilder der USA Reise des Gemeinderats