Heimatverein Angelbachtal e.V.

Angelbachtaler Heimatverein erkundet Eppingens Altstadt – Ein fachwerkreicher Tag voller Geschichte

Trotz Regen begeistert: Führung, Fachwerk, Fresken und ein Blick hinter die Türen historischer Bauwerke

Einen sonnigen Tag hätten sie sich anders vorgestellt – doch der Angelbachtaler Heimatverein ließ sich von Regen nicht abschrecken. Pünktlich um 14 Uhr setzte sich der fast vollbesetzte Bus vom Angelbachtaler Festplatz in Richtung Eppingen in Bewegung. Elisabeth Kern-Waechter, Vorsitzende des Heimatvereins, begrüßte die Gäste herzlich und ließ die Vorfreude spüren: Heute stand eine Reise durch die Eppinger Altstadt auf dem Programm.

Auf dem Marktplatz von Eppingen traf die Gruppe mit aufgespannten Regenschirmen auf Gästeführer Christoph Waidler, der mit einem wasserdichten Hut die Teilnehmer durch das Fachwerkjuwel führte. Die Gruppe tauchte ein in eine Stadt, die für ihre historischen Fachwerkhäuser bekannt ist.

Ein Highlight der Tour: Die Alte Synagoge mit der Mikwe, dem Jordanbad, einem historischen jüdischen Ritualbad aus dem 16. Jahrhundert. Es liegt im Keller der Synagoge und wird aus der Elsenz gespeist. Seit seiner Entdeckung 1976 und Renovierung ist die Mikwe ein Kulturdenkmal. Das rituelle Bad gehört zu den am besten erhaltenen seiner Art in Baden-Württemberg. Herr Waidler öffnete den Zugang, damit die Teilnehmer einen Blick ins Innere werfen konnten. Symbolisch thront heute noch eine Thora-Rolle über dem Eingang der Synagoge, während ein bunter Hochzeitsstein an der Außenfassade von der einstigen Nutzung erzählt.

Das Haus der Alten Universität, erbaut ca. 1712 auf Veranlassung des Kurfürsten Johann Wilhelm, misst stolze über 22 Meter und gilt als das größte Fachwerkhaus der Stadt. Ein Wappenstein mit dem Wappen der Freiherren von Gemmingen verweist auf eine Verbindung zur Geschichte Angelbachtals.

Über den Kirchenhügel mit der ev. Kirche und der ehemaligen neuen Synagoge ging es Richtung Katholische Stadtkirche. Kurz vor der Kirche kam die Gruppe an der Katharinenkapelle aus dem Jahre 1489 vorbei. Auffallend ist das Gemälde Richtung Katholische Kirche mit dem Titel „Totentanz“.

Die Katholische Kirche mit dem Titel „Unsere Liebe Frau“ wurde etwa 1435 erbaut. In der Kirche erwarteten die Besucher wunderschöne Fresken. Eine spontane Chorkonzertprobe überraschte die Gruppe, und Gästeführer Waidler erzählte im Anschluss die Entstehung mancher Bilder.

Weiter ging es durch die Altstadt ins Linsenviertel. Es war früher das Viertel der Taglöhner, Kleinhandwerker und Kleinbauern. Einiges erinnert heute noch an diese Zeit, besonders der original erhaltene Schweinestall ist ein Zeugnis davon. Eine schmale Gasse zwischen den Häusern offenbarte historische Bilder aus Eppingen vor hundert Jahren.

Der krönende Abschluss fand im Wirtskeller Sankt Georg im Baumannschen Haus statt, das 1582 errichtet wurde und als ältestes bekanntes Fachwerkhaus im Kraichgau gilt. Trotz immer wieder einsetzenden Regens kehrten alle zufrieden und wohlbehalten in den Bus zurück – es war zweifellos ein gelungener Ausflug.

Fazit: Der Tag zeigte eindrucksvoll, wie eng Geschichte, Architektur und Regionalidentität miteinander verwoben sind. Der Angelbachtaler Heimatverein kehrt mit neuen Eindrücken und spannenden Geschichten im Gepäck zurück.

Elisabeth Kern Waechter

E-Mail: info@heimatverein-angelbachtal.de